Predigten
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Die Predigt zu den Lesungen des 18. Sonntag im Jahreskreis (1. Aug. 2021)
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, |
Predigt zu den Lesungen des 17. Sonntag im Jahreskreis (25. Juli 2021)
Freuen auf einen Sommer, der gewiss nicht ewig ist
Liebe Schwestern und Brüder,
Wir freuen uns derzeit alle an den langen Sommertagen, an denen man lange draußen im Garten, auf dem Balkon sitzen oder auf andere Weisen den Sommer und die volle Blüte der Schöpfung genießen kann. Gleichzeitig merken wir aber jeden Tag, dass wir uns wieder auf den kürzesten Tag zubewegen. Und deshalb heißt es im Lied weiter: „Wir sollen uns nicht grämen, Es ist eine zutiefst menschliche Erkenntnis, dass in allem Leben auch die Vergänglichkeit vorhanden ist. Viele Menschen versuchen, diese Gedanken zu verdrängen. Eine ganze Schönheitsindustrie hat sich darauf aufgebaut.
Dass das Brot, das er ausgibt, obwohl zuvor hoffnungslos zu wenig davon vorhanden ist, im Überfluss sättigt, ist ein Zeichen. Ein Zeichen seiner Wirkkraft, ein Zeichen dafür, dass alles, was Jesus sagt und tut, aus dem Vater heraus bewirkt wird. So heißt es am Ende des Evangeliums: „Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen.“ Es ist, wie wir wissen, die Dornenkrone, die man Jesus zum Spott aufsetzen wird. Sie ist eines der Mittel, mit denen Jesus am Karfreitag zu Tode gequält wird.
Am Beginn der letzten Schulwoche freuen sich aber nun viele unserer Kinder und Jugendlichen auf einen Sommer der Freude, der Erholung und der Freiheit. Ich wünsche allen Familien, auch mit den Großeltern, die nicht nur in der Pandemie für die Kinder da sind, fröhliche Tage.
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Die Predigt zu den Lesungen des 16. Sonntags im Jahreskreis (18. Juli 2021)
In sich ruhen, so wie Gott in sich ruht und Stille ist.
Die Schulferien stehen vor der Tür, viele von Ihnen freuen sich auf Ihren Haupturlaub im Sommer. Endlich mal nicht nur funktionieren müssen, endlich einmal für eine kurze Zeit aus dem sich ewig drehenden Hamsterrad des Alltags aussteigen können, endlich einmal eine Zeit, in der niemand hinter einem steht, der einen antreibt zu noch mehr Produktivität und Leistung.
Zunächst fordert er auf: „Kommt mit!"
Jesus lädt „An einen einsamen Ort, wo wir allein sind" ein. Der einsame Ort meint den verlassenen und unbewohnten Ort, die Wüste: sich zurückziehen, Distanz bekommen zu dem, was mich im Alltag beschäftigt, abschalten von dem, was mich sonst umtreibt. Um Stille wahrzunehmen, ist es notwendig, dass es zuerst in mir selbst still wird. Dazu ist es wichtig, Voraussetzungen in mir zu schaffen (einen Ort der Stille suchen, wir haben ja vom Urlaub gesprochen, beten, meditieren), dass die unruhigen Wellenbewegungen des Alltags und meiner Lebensumstände zur Ruhe kommen können. Dann wird der Mensch fähig, in der Tiefe, auf dem Grund seines Lebens sich selbst und Gott erkennen zu können. Es geht dann darum, hinter das Vordergründige meines Lebens zu schauen oder besser: durch das Vordergründige des Lebens hindurch zu schauen. Dort in der Stille, in der Gott ist und die Gott ist, werde ich als Hintergrund allen Lebens das pulsierende Leben finden und mich selbst. Rekreation, ein anderes Wort für Erholung, bedeutet wörtlich „wieder geschaffen werden“, „neu werden“. In der Stille, in der ich mir selbst und Gott begegne, kann ich neu werden. Es gibt keine bessere innere Erholung als aus der Entfernung zu mir wieder zu mir selbst zurück zu finden. dass ich mir selbst gehöre und nicht anderen Menschen. Mir selbst aber kann ich nur gehören, wenn ich zu Gott gehöre, der mich von den Ansprüchen der Menschen, von denen ich mich oft gefangen nehmen lasse, freispricht. Die vierte und letzte Weisung Jesu ist: „Und ruht ein wenig aus!"
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Die Predigt zu den Lesungen des 15. Sonntags im Jahreskreis (11. Juli 2021)
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, Bevor allerdings die Reise losgeht, heißt es Koffer packen. Jedes Jahr merke ich dabei, wie der Kofferraum meines Autos immer voller wird, weil wir den ein oder anderen Gegenstand, -ein noch nicht gelesenes Buch, das Spielzeug unserer kleinen Tochter oder das neu gekaufte Kleid meiner Frau unbedingt noch mitnehmen müssen. Und dass wir auf der anderen Seite nach dem Urlaub vieles unbenutzt, ungespielt und ungelesen wieder zurückfahren.
Vor diesem Hintergrund lese ich die Zeilen des heutigen Evangeliums, in dem Jesus seine Freundinnen und Freunde losschickt, die frohmachende Botschaft vom Gottes Reich zu verkünden. Nichts sollen sie dabei mitnehmen außer einem Wanderstab, kein Brot, kein Geld im Beutel und kein zweites Hemd, und nur Sandalen an den Füßen. Diesen Text vor Augen, denke ich an den vollen Kofferraum meines Urlaubsautos und ich merke, wie mir ein Widerstand gegen die Forderung Jesu kommt, nichts mitzunehmen. Auf der anderen Seite ist es vielleicht eine Einladung an uns alle, einmal darüber nachzudenken, was uns wirklich im Leben wichtig ist, bzw. was ich tatsächlich brauche, um glücklich zu werden. Bei diesen Überlegungen merke ich, dass es eigentlich keine Dinge sind, die mir das Leben reich und wertvoll machen, sondern Menschen, die mich lieben und brauchen und die mir sagen: „Du bist für mich wertvoll und wichtig.“ Und dennoch hänge ich mein Herz an viele Dinge und freue mich über mein neues Handy oder das kürzlich erworbene E-Bike. Und zu einer schönen Urlaubsreise gehört die Mitnahme so vieler Dinge einfach dazu. Dabei geht es mir allerdings des Öfteren so, dass ich vor lauter Dingen das Ziel meiner Reise aus dem Blick verliere. Wenn ich vor allem auf mein Handy fixiert bin, habe ich keinen Sinn für die Schönheit der Natur um mich herum.
Vielleicht ging es den Jüngerinnen und Jüngern Jesu vor 2000 Jahren genauso. Und vielleicht forderte Jesus sie deswegen auf, nichts auf ihre Reise mitzunehmen, damit sie das Ziel, ihren Auftrag, die Verkündigung des Glaubens an das Reich Gottes, nicht aus den Augen verlieren. Ich stelle mir das ein wenig so vor wie einen Radfahrer bei der Tour de France, der nur gewinnen kann, wenn er möglichst wenig Ballast dabeihat. Oder haben Sie schon einmal einen Rennfahrer mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken gesehen? Ich nicht.
Ich habe allerdings einen Freund, der ganz anders lebt und handelt, der vor 20 Jahren mit Anfang 30 seinen gut dotierten Job als Ingenieur aufgebeben hat, um sein Leben ganz in Gottes Hände zu geben. Ganz schön naiv, denken Sie und dass war lange auch meine Meinung über ihn. Aber dann habe ich erlebt, wie diesem Menschen, meinem Freund, immer wieder wunderbare Dinge passiert sind. Wie er etwa mehrere Jahre eine schwerstbehinderte Kommilitonin von mir versorgen und pflegen durfte und mit ihr in einer wunderschönen Wohnung leben durfte, wie er gemeinsam mit Bischof Oster eine WG in Passau aufbauen durfte und und… Momentan pflegt Ecki seine altersschwache Mutter und danach will er einen Bus ausbauen und mit Freunden um die Welt reisen. Es sind aber nicht nur die Taten, die ich an meinem Freund bewundere, sondern sein unerschütterliches Vertrauen in Gott und seine Liebe. Der Glaube an Gott lässt ihn sprichwörtlich Berge versetzen. Mit diesem Vertrauen baut er mich auf, wenn es mir schlecht geht und ich mich hoffnungslos fühle und ich möchte mir von diesem Glauben etwas für mein Leben abschneiden. So wie die Jüngerinnen und Jünger möchte auch ich am Ende meines Lebens auf die jesuanische Frage, ob es mir, als er mich ausgesandt hat, ohne Vorratstasche, Geld etc…., an irgendetwas gemangelt hat sagen: „Nein es, war wundervoll.“ Ich möchte mich ganz auf Gott verlassen. Er ist der Gastgeber meines Lebens. Ein Leben, das mit ihm wunderbar sein kann.
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Predigt zu den Lesungen des 14. Sonntag im Jahreskreis Patrozinium St. Ulrich (4. Juli 2021)
Wie der Hl. Ulrich: die Botschaft Christi verkünden und Vorbild im Glauben sein
Liebe Schwestern und Brüder, in der Lesung aus dem Hebräerbrief haben wir heute gehört:
Liebe Schwestern und Brüder, die Verkündigung der Botschaft Christi und Vorbild sein im Glauben – das sind die beiden zentralen Punkte meiner Gedanken am heutigen Tag gewesen. Es sind für mich auch die beiden Ideale des Priestertums. Zu meinem 25. Priesterjubiläum möchte ich mich deshalb bei all jenen bedanken, die mich in diesen Jahren und auf meinem Weg begleitet haben, mir Vorbild im Glauben gewesen sind und mich in den verschiedensten Begegnungen auf die Botschaft Christi immer wieder neu aufmerksam gemacht haben. Ich hoffe, auch weiterhin mit Ihnen allen gemeinsam auf dem Glaubensweg reifen zu können – in christlicher Liebe und als Freunde Gottes. Dazu vertraue ich auf Ihr Gebet. Amen.
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Die Predigt zu den Lesungen des 13. Sonntags im Jahreskreis (27. Juni 2021)
Der Glaube an Jesus bringt Heilung
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Die Predigt am Vorabend des 13. Sonntags im Jahreskreis (26. Juni 2021) von Diakon i.A. Matthias Schmidt
Liebe Schwestern und Brüder, |
Die Predigt zu den Lesungen des 12. Sonntags im Jahreskreis (20. Juni 2021)
Erleben, wo Gottes Geist weht Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, welche Gedanken, Bilder und Assoziationen kommen Ihnen, wenn Sie an Wind denken? Ich denke, typisch für den Sommer, an ein warmes Lüftchen, welches mir sanft in den Nacken bläst, oder an den heftigen Gegenwind, der mich am vergangenen Sonntag, als ich vom Badesee zurückfuhr, beim Fahrradfahren behinderte. Ebenso kommen mir kraftvolle Stürme mit Hagel, Blitz und Donner in den Sinn, die ganz plötzlich aufziehen und bei denen nicht nur Gegenstände durch die Luft fliegen, sondern denen wir Menschen und die Tiere hilflos ausgeliefert sind.
Auch das Boot der Kirche ist momentan in einen schweren Sturm geraten. Da ist die immer noch nicht befriedigende Aufarbeitung sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen durch kirchliche Mitarbeiter. Da sind die klerikalen Machtstrukturen, die Ausgrenzung von Menschen aufgrund des Geschlechtes oder ihrer sexuellen Neigung oder die Behinderung von längst überfälligen Reformbewegungen durch kirchliche Würdenträger. Da ist aber auch eine Institution, die nur um sich selbst zu kreisen scheint, ohne sich wirklich für die ihr Anvertrauten zu interessieren. Dies alles treibt die Menschen in Scharen aus dem scheinbar sinkenden Schiff und lässt selbst einen bekannten Bischof an Rücktritt denken und mit den Worten, „die Kirche sei an einem toten Punkt angelangt“, begründen. Ich weiß nicht, ob dies der richtige Schritt ist, und ich bin froh, dass der Rücktritt unseres Kardinals nicht angenommen wurde.
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Die Predigt zu den Lesungen des 11. Sonntag im Jahreskreis (13. Juni 2021)
An Gottes Schöpfung freuen, ihn loben und preisen
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
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Predigt zu den Lesungen des 10. Sonntag im Jahreskreis (6. Juni 2021)
Seit Bonifatius: Anlaufpunkte für Glauben und Lebensfragen schaffen
Liebe Schwestern und Brüder,
Amen. |
Die Predigt am Vorabend des Hochfest des Leibes und Blutes Christi (2. Juni 2021)
Liebe Kumpane,
Es geht um die Realpräsenz, liebe Schwestern und Brüder, meine lieben Kumpane. Die Analogie zu den Eltern, die ihre Kinder in den Arm nehmen und ihnen ganz nahe sein wollen, um ihnen zu zeigen, wie lieb sie sie haben, ist sehr charmant. Wir als Kinder Gottes falten die Hände und er gibt sich uns im gewandelten Brot höchstpersönlich als „Nahrung“ für das ewige Leben. Als gläubige Christen suchen wir seine Nähe und er hat uns aufgetragen, wie wir ihm nahe sein können. In Jesus Christus ist das Wort Gottes Fleisch, sprich leibhaftig, geworden und hat uns mit Gleichnissen das Himmelreich erklärt. |
Predigt zu den Lesungen des Dreifaltigkeitssonntag (30. Mai 2021)
Geben wir Gott Raum in unserem Leben!
Liebe Schwestern und Brüder, wo rüber können wir uns am heutigen Dreifaltigkeitssonntag freuen? Was ist die Grundlage dieses Festes? Theologische Fachdebatten sind es nicht. Es sind auch nicht die heftigen Streitereien und Auseinandersetzungen der Kirchenväter um die Dreifaltigkeit. Schon der Schöpfungsakt ist ein Geschehen der Liebe Gottes. Er teilt seine Fülle mit der Welt, indem er sie frei und unabhängig von ihm entstehen lässt. Wir Menschen sind das freie und unabhängige Gegenüber Gottes in dieser Welt. Aber Gott belässt es nicht dabei, den Menschen in Ruhe zu lassen. Immer wieder treibt er uns an, ihn zu suchen. Immer wieder offenbart er sich Menschen. Das ist das, was im Christentum Heilsgeschichte genannt wird. Dieser lebendige Gott, der die Beziehung zu den Menschen sucht, hält Abraham dazu an, aufzubrechen. Er entzündet in Mose das Feuer der Freiheit. Er beruft die Propheten dazu, das Volk Gottes zurück an die Seite Gottes zu führen. In Jesus Christus offenbart und verschenkt sich Gott selbst – so wie wir es immer wieder in den Evangelien nach Johannes gehört haben. Und auch danach hat er Personen wie Benedikt von Nursia, Franz von Assisi, Teresa von Avila, Ignatius von Loyola oder auch Karolina Gerhardinger Mut und Kraft gegeben, neue Impulse für das Volk Gottes zu senden – als Christen glauben wir daran, dass der Heilige Geist es ist, der in diesen besonderen Personen gewirkt hat.
Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt in unserem Glauben, um ihn nachhaltig lebendig und auch bedeutsam für unser Leben zu gestalten. Wenn wir uns Gott vorstellen, brauchen wir die Demut, ihm für sein Wirken Raum zu lassen, sich von ihm überraschen zu lassen. Dass das nicht so einfach ist, merken wir jeden Tag. Wie viele der Gebete werden doch nicht erhört? Wie viele Menschen erheben den Anspruch, Gottes Wirken zu kennen – und liegen dann doch völlig daneben mit ihrem Reden und Handeln? Sich aufgrund dieser Erfahrungen nicht von Gott abzuwenden, sondern auch weiterhin an ihm festzuhalten, mag manchem töricht erscheinen. Aber da befinden wir uns in guter Gesellschaft. Ein Hauptkritikpunkt antiker Philosophen am Christentum war dessen Idee, dass das höchste Wesen sich verändert, indem der Sohn in der Welt ist – als wahrer Mensch und wahrer Gott. Für die antiken Philosophen war das ten sind dieser Kritik nur zum Teil mit philosophischen Argumenten entgegengetreten. Manche mehr, manche weniger erfolgreich. Die Mehrheit der Christen hat sich für eine andere, erfolgreichere Antwort entschieden. Sie haben gehandelt. Sie haben in einer Gesellschaft, in der das einzelne Individuum in feste Kategorien eingeteilt war, den Menschen zum geliebten Kind Gottes gemacht. |